Sprache auswählen

Herbsttagung in St. Gallen, Samstag 12. November 2022 - Referent:innen 3

Beitragsseiten

 
Claudia von LewinskiClaudia von Lewinski wurde als Tochter des renommierten Musikschriftstellers Wolf-Eberhard von Lewinski in Darmstadt geboren. Im Alter von fünf Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht und war schon sehr früh mit dem „Lewinski-Klaviertrio“ (zusammen mit ihren Schwestern) auf Konzertreisen. Ihre Studien für Klavier absolvierte sie  an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz bei Daniela Ballek (Schülerin von Claudio Arrau), für Querflöte bei Werner Peschke und Karl-Bernhard Sebon, sowie an der Musikhochschule Frankfurt im Fach Cembalo bei Christel Pfeiffer. Weitere künstlerische Ausbildung genoß sie an der Frankfurter Musikhochschule mit Abschluß Konzertdiplom 1984 in der erstmals an deutschen Hochschulen errichteten Hauptfächerkombination: Klavier/Kammermusik/Liedgestaltung bei Leonard Hokanson und Hartmut Höll. An der Freiburger Musikhochschule studierte sie in der Meisterklasse von Vitalij Margulis. Meisterkurse besuchte sie u.a. bei Menahem Pressler, Karl-Heinz Kämmerling. Desweiteren gab es Cembalostudien bei Johann Sonnleitner (Zürich), Herbert Tachezi (Wien), Andreas Staier (Köln) und Robert Hill (USA-Freiburg). 
Unterrichtstätigkeit von 1977 - 1999 am Peter-Cornelius-Konservatorium in Mainz, von 1999 – 2007 an der Hochschule für Musik in Saarbrücken. Seit 1985 ist sie Dozentin für Klavier, Cembalo, Liedgestaltung, Kammermusik an Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt, und seit 1995 hat sie einen Lehrauftrag an der Musikhochschule (Johannes-Gutenberg-Universität) in Mainz für Klavier und Rezitativgestaltung (für angehende Korrepetitoren). Sie gab viele Kurse, u.a „Kammermusik“ an der Musikhochschule in Stuttgart, 1984 – 1991 Kursleitung (Kammermusik) bei der Internationalen Sommerakademie für Alte Musik in Innsbruck. Viele ihrer Schüler wurden Preisträger nationaler Wettbewerbe, einige sind im Ausland (auch USA) tätig. Claudia von Lewinski leitet den Wettbewerb „Jugend musiziert“ in der Mainmetropole Frankfurt(mit Hochtaunus- und Wetteraukreis). Sie leitet das „Mainzer Barockensemble“ und ist Mitglied in verschiedenen Kammerorchestern. Konzerttätigkeit als Pianistin (Hammerklavier) und Cembalistin u.a. mit Sergio Azzolini, Helmut Erb, Julius Berger, Norman Shetler, Michael Schopper, Reinhard Goebel. Sie spielte z.B. auch unter Bruno Weil und Christoph Eschenbach (Mozarts „Idomeneo“) mit Pamela Coburn, Peter Schreier.   
Rundfunk- und Fernsehproduktionen, sowie Schallplatten/CD Aufnahmen.
Trägerin der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt/Main
Einblicke in Bachs Ornamentik
Wie viele Pianisten machen einen Bogen um Barockmusik, weil sie sich nicht sicher sind, was ein „tr“ oder andere Zeichen genau bedeuten und vor allem wie deren Ausführung ist, bzw. sein kann. Diesem soll Abhilfe geschaffen werden. Der Workshop widmet sich den Verzierungen Johann Sebastian Bachs.
Er verfeinert die Kenntnisse über die verschiedenen Arten von Zeichen über, unter und zwischen den Noten. Ebenso bietet er die Möglichkeit, die nicht notierten „Manieren“ erforschen und lieben zu lernen.
Dazu wird zunächst anhand der C-Dur Invention gezeigt, wie Bach „willkürliche“ Manieren anwendet. Hier könnten Begriffe wie „historische“ Fingersatz und Artikulation fallen. Danach geht es um die Ausführung von Ornamenten (in Zeichen notiert) sowie deren Bedeutung am Beispiel der Sarabande E-Dur (Suite BWV 817). In beiden Fällen ist das Notenmaterial von Wichtigkeit - es wird der Urtext der Neuen Bach-Ausgabe verwendet. Passend zum Thema „Freiheit und Strenge“ fällt sicher auch der Begriff „barocke Agogik“.